Artikel von Juliane Kern in der Stolberger Zeitung vom 23. 06. 2005

Hoffen auf Land für die Schule am Meer

Kogelshäuser-Schule spendet über 700 Euro für Pondicherry. Die vom Tsunami betroffene Region kommt wieder auf die Beine.

 

 

 

Stolze Leistung: Schüler der Kogelshäuser-Hauptschule übereichen Klaus Berghausen (links) eine Spende für die Deutsch-Indische Kinderhilfe.
Foto: Juliane Kern

 

STOLBERG. Knapp 785 Euro haben die Schüler der Kogelshäuser-Hauptschule für die Deutsch-Indische Kinderhilfe e.V. gesammelt. Am Dienstagnachmittag überreichten sie den Betrag an Klaus Berghausen, der Beisitzer des Vereins ist. Insgesamt wurden in Stolberg bereits 17000 Euro zu Gunsten des Vereins gespendet.

Nach der Flutkatastrophe am zweiten Weihnachtstag 2004 hat Stolberg auf Initiative von Klaus Berghausen eine Patenschaft für Pondicherry übernommen. Mit Stolberger Hilfe soll vor allem die Infrastruktur zur Ausbildung der Kinder wieder hergestellt werden. "Nach dem Tsunami haben wir den Kollegen empfohlen, die Katastrophe mit den Schülern emotional und thematisch aufzuarbeiten. Die Schüler haben dann selbst spontan die Idee gehabt, in der Schule zu sammeln", erinnert sich Schulleiter Jörg Klein.
In einer von der Schülervertretung organisierten Sammelaktion wurden Schüler, Lehrer und Eltern zum Spenden aufgerufen.
Die Spenden der Kogelshäuser-Schule an die Deutsch-Indische Kinderhilfe e.V. fließen in die aktuellen Projekte in der Diözese Pondicherry/Cuddalore.

Sicherer Abstand

Ein Tageskindergarten, in dem die Kinder der Fischer betreut werden, wurde vom Tsunami fast vollständig zerstört. Ein Heim für Mädchen, deren Eltern ums Leben gekommen sind oder zu den Ärmsten der Armen gehören, wurde von dem Seebeben stark beschädigt. Die Deutsch-Indische Kinderhilfe finanziert und begleitet den Wiederaufbau der Einrichtungen. Außerdem möchte der Verein eine Abendnachhilfe-Schule, die von einem Priester und Theologie-Professor betreut wird, unterstützen. Eine Berufsschule, die 700 Meter vom Meer und damit in sicherem Abstand liegen soll, ist ebenfalls in Planung. "Wir hoffen, dass wir die Hälfte eines Grundstücks von einer italienischen Hilfsorganisation bekommen. Dann könnten wir die Schule bauen. Beides, Grundstück und Schule, könnten wir nicht finanzieren", erklärte Klaus Berghausen.

Die Deutsch-Indische Kinderhilfe hat ihren Sitz in Bornheim und arbeitet eng mit größeren Hilfswerken wie dem Päpstlichen Missionswerk der Kinder zusammen.

Im Foyer des Stolberger Rathauses ist jetzt eine Ausstellung zu sehen, für die Bürgermeister Ferdinand Gatzweiler die Schirmherrschaft übernommen hat. (jck)

 

 

G. Liedtjens, 30.06.2005